Die Schreiner-Gesellen erhielten ihre Gesellenbriefe im Rahmen ihrer Freisprechungsfeier in der Konrad-Zuse-Schule.

Freisprechungsfeier der Schreiner- und Tischler-Gesellen in der Konrad-Zuse-Schule

Keine Zukunft ohne das gut ausgebildete heimische Handwerk

Hünfeld. Gemeinsam zu feiern mit den Ausbildungsbetrieben, mit Familien und Freunden sowie mit den Partnern des Schreiner-Handwerks, dazu forderte in seiner Begrüßung Obermeister Marco Gretsch anlässlich der Freisprechung der Schreiner- und Tischlergesellen der Prüfungsjahrgänge Winter 2022/ 23 und Sommer 2023 in der Konrad-Zuse-Schule in Hünfeld auf. „Freut Euch über Euren Erfolg, Ihr habt alle Höhen und Tiefen in diesen zurückliegenden Jahren miterlebt. Wir sind stolz auf das, was Ihr geschafft habt. Alleine an den Gesellenstücken erkennt man Eure tollen Leistungen.“

Diesem Lob schloss sich in seiner Ansprache Landrat Bernd Woide an: „Ihr habt einen besonderen Meilenstein erreicht. Sicherlich musste manchmal auch Stoff gelernt werden, der nicht immer auf Zuspruch traf, doch am heutigen Tag ist es geschafft und die große Gästeschar ist gekommen, um Euch zu gratulieren.“ Dass die Junggesellen nach ihrer Ausbildung jetzt ideale Voraussetzungen für den weiteren beruflichen Weg haben, betonte Woide und fügte hinzu: „KI, also die Künstliche Intelligenz, ist in aller Munde und manche Berufe wird es vor diesem Hintergrund in einigen Jahren in dieser Form nicht mehr geben. Doch Ihr als Schreiner und Tischler könnt Euch sicher sein, dass KI niemals Euren Beruf ersetzen kann. Diese Kreativität und Individualität, mit der Ihr arbeitet, lässt sich nicht ersetzen.“

Grüße der Stadt Hünfeld und insbesondere des Bürgermeisters Benjamin Tschesnok überbrachte der Stadtverordnetenvorsteher Berthold Quell, der betonte, dass er sich einen sehr guten Eindruck der Gesellenstücke verschafft habe. „Wenngleich ein Laie, bin ich von der Qualität und Vielfalt der Gesellenstücke tief beeindruckt und daran ist zu erkennen, wie sehr sich der Schreinerberuf in den letzten Jahren weiterentwickelt hat. Eines ist gewiss: Der nachhaltige Rohstoff Holz wird weiter eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft spielen.“ Sorge bereitete Berthold Quell die Tatsache, dass 36 000 Lehrstellen im Handwerk nicht besetzt seien und hier eine große Lücke zu erwarten ist. „Sie haben die Begleitumstände der Pandemie gut bewältigt, darauf können Sie in hohem Maße stolz sein. Ohne gut ausgebildetes heimisches Handwerk können wir nicht vorankommen. Sie haben sich gute Perspektiven erarbeitet. Nun können Sie sich als gut ausgebildete Fachkräfte weiterentwickeln.“

Den Prüfungsablauf schilderte in Vertretung des Prüfungsausschussvorsitzenden Thom Hein, sein Stellvertreter Henning Ahrens: „Das Gesellenstück ist zwar das, was man prägnant zuerst sieht, doch unter dieser schönen Oberfläche stehen viele andere Teile der Prüfung an.“ Erfolgreich gemeistert worden sei die Prüfung von insgesamt 16 Auszubildenden. Abschließend betonte Henning Ahrens emotional: „Und selbst nach 22 Jahren als Mitglied des Prüfungsausschusses bin ich immer wieder gerührt, wenn ich die Gesellenstücke sehe. Darin steckt ein hohes Maß an Kreativität und Arbeit.“

Nach der Übergabe der Gesellenbriefe wurde als Jahrgangsbester aus den Prüfungen im Sommer 2023 Philip Fickel, Ausbildungsbetrieb Schreinerei Vogler, Hünfeld, geehrt. Das zweitbeste Prüfungsergebnis erzielte Valentin Mehler, Ausbildungsbetrieb werk 9 GmbH, Fulda.

Des Weiteren präsentierten die Juroren Susanne Diegelmann, Stefan Wagner und Johannes Wehner des Wettbewerbs „Die gute Form“ die Siegerstücke und erläuterten ihre Bewertung anhand der Werke. Prämiert wurden die Werkstücke folgender Junggesellen und deren Ausbildungsbetriebe: Niklas Becker, Schreinerei Heiko Brehler, Bad Salzschlirf (1.Platz), Philip Fickel, Schreinerei Vogler, Hünfeld (2. Platz) und Anton Dimmerling, Schreinerei Michael Hoßfeld, Großenlüder (3. Platz).

Nach dem offiziellen Teil fand die Feier einen geselligen Ausklang und die ausgestellten Gesellenstücke konnten vor Ort in Augenschein genommen und bewundert werden.

Text: pr Ick/Sabine Bodtländer
Fotos: N. Küster / S. Ruf / S. Eiter