Starten in einen Beruf mit Zukunft: die Junggesellinnen und Junggesellen im Maler- und Lackiererhandwerk.

Freisprechungsfeier der Maler- und Lackierer-Innung Fulda-Hünfeld 2022

Mit Freisprechung in eine vielversprechende Zukunft gestartet

Wertschätzung für Maler- und Lackierer-Handwerk

„Die heutige Freisprechung ist der Höhepunkt Ihrer Ausbildung.“ Mit diesen Worten begrüßte der stellvertretende Obermeister der Maler- und Lackierer-Innung Fulda-Hünfeld, Thorsten Lins, die Junggesellinnen und Junggesellen sowie Familien und Freunde der Prüflinge. Seine Rede stellte Lins unter das Motto „Wert und Werte“.

„Gerade der Gesellenbrief ist so etwas wie ein Wertpapier, das aber auch schnell an Wert verlieren kann, wenn sie nicht zukünftig Ihre Chancen nutzen.“ Auch wenn mit dem Begriff „Wert“ oft Geld verbunden wird, seien es nicht die monetären Werte, die das Leben bestimmen sollten: „Im Leben muss es noch andere Werte geben, beruflich wie privat, an denen wir uns orientieren können.“ Sich auf gemeinsame Werte wie Respekt, Solidarität, Eigendisziplin, Treue und Dankbarkeit zu besinnen, sollte wieder häufiger in den Fokus gerückt werden. „Junge Menschen sollten Richtwerte haben. Daher wünsche ich Ihnen, dass Sie auf Ihrem weiteren Lebensweg gute Vorbilder finden, an denen Sie sich ausrichten können, Menschen, die feste Wertvorstellungen haben. Und darüber hinaus hat es einen Wert, dem Maler- und Lackiererhandwerk treu zu bleiben, das ist ein Wert für die Zukunft.“

Gratulationen überbrachte auch Gabriele Leipold als Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Fulda. „Ihr Gesellenbrief ist etwas Besonderes, denn Sie mussten Ihre Ausbildung in einer wahrlich schwierigen Zeit durchlaufen – der Lockdown hat alles erschwert.“ In diesem Zusammenhang dankte Leipold auch den Familien, Ausbildungsbetrieben und der Ferdinand-Braun-Schule, die in dieser Zeit ganz im Sinne der Auszubildenden ebenfalls besondere Leistungen erbracht hätten. „Sie sind auf dem Weg in ein freies, selbstbestimmtes Leben. Sie sind finanziell unabhängiger und können entscheiden, wie es beruflich weitergeht. Vor Ihnen stehen ohne Frage spannende und auch etwas beunruhigende Zeiten. Die Welt ist in einem permanenten Veränderungsprozess, ja, man könnte sagen, die Welt spielt verrückt.“

Doch gleichzeitig hätten die zurückliegenden beiden Jahre auch dazu beigetragen, das Handwerk wieder stärker in das Bewusstsein der Menschen zu führen. „Handwerk und Handwerker haben an Wertschätzung gewonnen. Sie können stolz darauf sein, einen handwerklichen Beruf erlernt zu haben. Aber ruhen Sie sich nicht auf Ihrem Erfolg aus, mit dem Lernen geht es immer weiter. Bleiben Sie stets am Ball, denn die Schritte der Veränderungen vollziehen sich immer rascher.“

Als Schulleiterin der Ferdinand-Braun-Schule dankte Ulrike Vogler für die gemeinsame Zeit mit den ehemaligen Auszubildenden und bedankte sich gleichzeitig bei dem Lehrerteam für ihr Engagement in den zurückliegenden drei Jahren.

„Dieser Beruf ist ein Beruf mit Zukunft. Die Welt wird verschönert und es werden Werte erhalten.“ Der Vorsitzende des Gesellenprüfungsausschusses, Gregor Botzet, forderte seine jungen Zuhörer auf, in der Arbeitswelt und im Privatleben wertschätzend miteinander umzugehen. „Teamarbeit ist Grundlage für Motivation, Zuverlässigkeit, Rücksichtnahme und Respekt. Ihr wechselt jetzt die Rolle und müsst Verantwortung übernehmen, Ihr müsst jetzt den Azubis verdeutlichen, dass traditionelle Werte nicht uncool sind.“ Den Mut zur Veränderung zu haben, empfahl Botzet abschließend, „auch eine Existenzgründung im Handwerk ist heute kein großes Wagnis mehr.“

Besonders geehrt wurde bei den Fahrzeuglackierern Moritz Myketin (Autoreparaturen Winfried Kraus, Hünfeld) und bei den Malern Johannes Fritz (Martin Fritz Maler- und Lackierermeister, Nüsttal-Gotthards).