Gelungene Freisprechungsfeier der Junggesellinnen und Junggesellen mit rund 150 Gästen.

Gemeinsame Freisprechung der Dachdecker-Innung, Zimmerer-Innung und Innung des Bauhandwerks

Riesige Chancen im Handwerk für junge Leute

„Mit dem heutigen Tag ist der Prüfungsstress vorbei, es ist Euer Tag und Eure Bühne“. Mit diesen Worten eröffnete die Moderatorin Sabine Räth die gemeinsame Freisprechungsfeier der Dachdecker-Innung Fulda, der Innung des Bauhandwerks Fulda und der Zimmerer-Innung Fulda im Gemeindezentrum Künzell. Rund 150 Gäste, darunter die Familien der Absolventen und zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Handwerk, waren zu diesem feierlichen Abschluss gekommen.

Auf die Bühne gebeten wurden die drei Obermeister Jürgen Bug (Dachdecker-Innung), Dietmar Dimmerling (Zimmerer-Innung) und Dr. Christoph Schetter (Innung des Bauhandwerks). Obermeister Bug verglich den Abschluss mit dem Bestehen der Führerscheinprüfung: „Die Freisprechung ist ein wichtiger und einschneidender Schritt, Sie haben damit sozusagen den Führerschein zur Ausübung Ihres Berufes erlangt. Jetzt gilt es, Erfahrungen zu sammeln.“

Dr. Christoph Schetter wiederum stellte das Thema Fachkräftemangel in den Fokus: „Selbstverständlich sind die fehlenden Mitarbeiter und Nachwuchskräfte ein großes Thema, doch die Nachfrage nach Bauleistung ist da und insbesondere die Energiewende bedeutet eine große Nachfrage nach individuellen Bauleistungen. Seien Sie also für Ihre Zukunft zuversichtlich. Viele unserer Innungsbetriebe bestehen bereits seit über 100 Jahren und diese haben schon ganz andere Krisen überdauert.“ Dietmar Dimmerling erörterte die Frage, wie sich die Junggesellinnen und Junggesellen die Freude an der Arbeit erhalten können. „Das eine ist jetzt der höhere Lohn, der sicherlich mit Freude und gleichzeitig mit einem Plus an Verantwortung verbunden ist. Daneben steigt auch die Erwartungshaltung Ihrer Kunden in Ihre Leistungen. Versuchen Sie, dieser Erwartungshaltung gerecht zu werden, nehmen Sie die Herausforderungen an und mit der Zufriedenheit Ihrer Kunden wird auch Ihre Freude an der Arbeit konstant bleiben.“

Glückwünsche überbrachte ebenfalls Landrat Bernd Woide: „Ihr habt es gepackt und dieser Abschluss ist etwas ganz Besonderes.“ Der Landrat verwies darauf, dass das Handwerk krisenfest sei. „Seit es Menschen gibt, wird gebaut, daher bin ich ganz sicher, dass Eure Gewerke eine sichere Zukunft bedeuten.“ Er dankte gleichzeitig auch den Betrieben, die sich den Auszubildenden in den zurückliegenden Jahren intensiv gewidmet hatten. „Die Handwerksbetriebe stellen sich den Herausforderungen. Und das ist nicht selbstverständlich.“

Der CDU-Landtagsabgeordnete Sebastian Müller schloss sich den Wünschen des Landrats an und zeigte sich überzeugt, dass die Junggesellinnen und Junggesellen eine gute Wahl getroffen haben: „Auf das Handwerk und auf Ihren Beruf können Sie aufbauen.“

Im Anschluss an die Grußworte standen vier Absolventen auf der Bühne Rede und Antwort zu ihren zurückliegenden Ausbildungsjahren und zu ihrer beruflichen Zukunft. Mit von der Partie waren dabei Anna Bleuel als Fliesenlegerin sowie der Maurer Jonathan Schlosser, Dachdecker Moritz Möller und last but not least Leon Hohmann als Zimmerer. In der Talkrunde, die in charmanter und humorvoller Weise von Sabine Räth moderiert wurde, zeigte sich deutlich, dass bei der Junggesellin und den drei Junggesellen die Freude an der Arbeit im Fokus steht. Darüber hinaus sind die Zukunftspläne bereits geschmiedet – ob der Besuch der Meisterschule oder die Vorbereitung auf die Europameisterschaft mit dem Nationalteam der Fliesenleger. Anna Bleuel brachte es auf den Punkt: „Abends mit einem Lächeln im Gesicht den Arbeitsplatz zu verlassen und am nächsten Morgen mit einem Lächeln an den Arbeitsplatz zurückzukommen – wir haben die schönsten Berufe, die man sich nur denken kann.“

Ebenfalls auf die Bühne gebeten worden waren Marius Ludwig als Ausbilder in der Lehrbauhalle und Daniel Köhler aus dem Fachbereich der Zimmerer an der Ferdinand-Braun-Schule. Beide ließen die zurückliegenden Ausbildungsjahre Revue passieren und verdeutlichten, dass einerseits die Corona-Pandemie Hürden mit sich gebracht habe, beispielsweise durch den Online-Unterricht, andererseits der Zusammenhalt in den Ausbildungsgruppen gewachsen sei. Unisono zeigten sich beide überzeugt, dass das Handwerk riesige Chancen für die Jugendlichen biete. „Die Nachfrage ist da und gute Leute werden unbedingt gebraucht. Die ausgeführten Arbeiten müssen Hand und Fuß haben, denn darauf wird verstärkt das Augenmerk der Kunden liegen.“

Die anschließenden Freisprechungsurkunden an die Junggesellinnen und Junggesellen der Gewerke Straßenbauer, Tiefbaufacharbeiter, Zimmerer, Beton-Stahlbetonbauer, Dachdecker, Fliesenleger, Hochbaufacharbeiter und Maurer übergaben die drei Obermeister gemeinsam mit der Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Fulda, Gabriele Leipold und dem Ausbildungsleiter des Bildungszentrums Bau Osthessen Fulda, Bernd Klüber.

Großen Applaus erhielten die vier Prüfungsbesten: Bei den Dachdeckern war dies Felix Müller, der seine Ausbildung bei Auth Dachdeckermeisterbetrieb in Kalbach absolviert hat sowie bei den Fliesenlegern Anna Bleuel, die bei Oswald Fliesen und Service in Fulda gelernt hat und bei den Zimmerern – „glänzte“ – Elias Vilmin, der seine Ausbildung bei Ekkehard Hochrein in Künzell absolvierte. Prüfungsbester der Maurer war Felix Müller von der Ulrich GmbH in Fulda.