Erfolgsgeschichten 2021

Yannic Schlachter ist Europameister im Fliesenlegen

Podest © WSG

Abpfiff ©WSG

Wettbewerb mit fast fertigem Werkstück © ZDB_Trenkler

Fliesen-Nationalmannschaft holt Gold bei der EuroSkills 2021 in Österreich

Yannic Schlachter ist Europameister im Fliesenlegen

Der 22-jährige Fliesenlegergeselle Yannic Schlachter aus Albbruck in Baden-Württemberg hat sein Ziel erreicht! Bei der EuroSkills 2021 Ende September in Graz ist er Europameister im Fliesenlegen geworden. Mit der Goldmedaille schreibt die Fliesen-Nationalmannschaft ihre Erfolgsbilanz fort. Es ist der fünfte Titel bei der siebten Europameisterschaft.

Schlachters Freude über die Goldmedaille war riesig. „Ich bin angetreten, um zu gewinnen. Ich habe es gewonnen. Die harte Arbeit über ein Jahr hat sich gelohnt. Das ist der Oberhammer! Es ist ein unbeschreibliches Gefühl die Medaille zu bekommen!“ Schlachter besucht derzeit die Meisterschule und gehört seit Anfang 2020 der Fliesen-Nationalmannschaft an. Er hatte sich über seine Silbermedaille bei der Deutschen Meisterschaft 2019 für das Team qualifiziert und im August 2020 den mannschaftsinternen Ausscheidungswettbewerb gegen Teamkollegen Silas Dulle aus Niedersachsen gewonnen. Nun peilt er die Berufsweltmeisterschaft WorldSkills 2022 in Shanghai an, die auch die anderen Teamkollegen bestreiten wollen. Im Frühjahr wird über den WM-Teilnehmer entschieden.

Beim dreitägigen Wettbewerb musste Schlachter in 18 Zeitstunden eine Duschecke bauen. Auf den zwei Wänden waren die Umrisse des Gastgeberlandes Österreichs sowie das Eurozeichen abzubilden. Somit waren sehr viele Schnitte auszuführen, die jeweils andere Maße hatten. Am Boden, der erst am dritten Wettbewerbstag erstellt werden durfte, war ein Becken einzubauen. Hier bestand die Schwierigkeit darin, dass für die Umrandung der Fugenschnitt der beiden Wände übernommen werden musste. Erstmals mussten bei den Eckausbildungen an einigen Stellen Edelstahlschienen eingebaut werden, an anderen Stellen mussten die Fliesen auf Gehrung (Jolly) geschliffen werden. Die Aufgabe war vor dem Wettbewerb nicht bekannt und war von einem unabhängigen Experten aus Brasilien gezeichnet worden. Silber bei der EuroSkills ging nach Russland, Florian Scheucher aus Österreich wurde Dritter.

Als Experte und Mitglied der internationalen Jury war erstmals Fliesenlegermeister Tim Welberg aus Ahaus in Nordrhein-Westfalen im Einsatz. Er war selbst vor fünf Jahren Europameister bei der EuroSkills 2016 in Schweden geworden und ist seit 2017 einer der drei Trainer der Fliesen-Nationalmannschaft.

Die Fliesen-Nationalmannschaft wird vom Fachverband Fliesen und Naturstein (FFN) im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes getragen. FFN-Vorstandsmitglied, Fliesenlegermeister Andreas Beyer, war erstmals bei einem internationalen Wettbewerb dabei. „Wir freuen uns alle riesig. Mit Yannic Schlachter hatten wir einen starken und hochmotivierten Teilnehmer, der vom gesamten Team, vom Verband und der gesamten Branche unterstützt wurde. Das EM-Gold ist für mich eine Branchenleistung. Unser Dank gilt auch unseren Sponsoren, die die umfangreichen Vorbereitungen mit externen Trainings möglich machen. Mit unserem Europameister 2021 werden wir aktiv für unsere Branche und den Beruf des Fliesenlegers werben“.

22 Partnerunternehmen des Fachverbandes Fliesen und Naturstein unterstützen im Jahr 2021 die Fliesen-Nationalmannschaft: Ardex, Blanke, Codex, Hacom, Karl Dahm Werkzeuge, Kiesel Bauchemie, Lithofin, Mapei, Möller Chemie, Murexin, PCI, Saint-Gobain Weber, Sakret, Schlüter-Systems, Schönox, Schomburg, Sopro, Strasser, Visoft und wedi. Materialsponsor ist die Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG mit ihren Marken Agrob Buchtal und Jasba in Zusammenarbeit mit dem Fliesen-Zentrum Deutschland GmbH. Eingekleidet wird die Mannschaft von CWS Workwear Deutschland.

Die EuroSkills sollte eigentlich schon vor einem Jahr stattfinden. Sie musste Corona-bedingt zweimal verschoben werden. Rund 400 Teilnehmer traten in 38 offiziellen Disziplinen und 10 Präsentationsdisziplinen an. Aus Deutschland nahmen 29 Teilnehmer in 24 Wettbewerben teil und holten zusammen vier Gold-, vier Silber- und vier Bronzemedaillen.